
Ein Haus renovieren? Ein vorgefertigter Brief verhindert Ärger mit Nachbarn
Jeder, der in der Stadt wohnt, muss es einmal glauben: eine Sanierung beim Nachbarn. Sie sind plötzlich wochen- oder monatelang dem Lärm, dem Geruch oder anderen Belästigungen ausgesetzt. Die Gemeinde Den Haag will künftigen Streitigkeiten zwischen Nachbarn vorbeugen und startet eine Kampagne: „Sprich mit deinen Nachbarn!“
Denn beim Reden geht oft etwas schief. Viele Menschen vergessen, die Nachbarn zu informieren, bevor der (Abbruch-)Hammer in die Hand genommen wird, wie sie in Den Haag bemerken.
„Zu oft bekommen wir Signale, dass es zwischen den Menschen nicht gut läuft“, sagt Boudewijn Revis, Stadtrat für Stadtentwicklung und Wohnungsbau in Den Haag. „Dann werden sie eines Tages mit einer lauten Renovierung konfrontiert und dann geht alles schief. Dann rufen sie die Gemeinde an und wollen, dass sie eingreift.“
Keine Regeln
Doch die Gemeinde konnte überhaupt nicht eingreifen. Eine Sanierung gehört zu einer Stadt. „Als Gemeinde werden wir keine Regeln aufstellen. Wir wollen den Menschen helfen, die Stadt lebenswert zu halten“, sagt ein Sprecher.
Was die Kommune tun kann: Die Bürger ein wenig erziehen, damit es in der Stadt gemütlich bleibt. Eine helfende Hand nennen sie es selbst. Die Gemeinde hat unter anderem einen vorgefertigten Brief vorbereitet, den die Menschen an ihre Nachbarn schicken können. Es sieht aus wie das:
Liebe Nachbarn,
Wir werden renovieren und möchten die Belästigung auf ein Minimum beschränken.
Der Zeitraum, in dem wir wachsen werden, ist von bis.
Telefon:
E-Mail:
Möchten Sie, dass wir Sie per WhatsApp über etwaige Belästigungen informieren? Teilen Sie uns dies über die oben genannten Kontaktdaten mit.
Wenn Sie Fragen haben oder die Renovierung mit uns besprechen möchten, kontaktieren Sie uns bitte.
Mit freundlichen Grüßen,
Name
Adresse
Telefonnummer
E-Mail-Adresse
Die Gemeinde hat mehrTipps für den „Kleinbauern“. Als Renovierer könnten Sie beispielsweise einen Blog oder eine Facebook-Seite erstellen. So bleiben die Menschen informiert. Auch eine Whatsapp-Gruppe kann eine Option sein. „Auf diese Weise können Sie die Nachbarschaft schnell und effizient über etwaige Belästigungen informieren“, schreibt die Gemeinde.
Den Kontakt halten
Der Rat ist auch, weiter zu reden. Auch wenn Sie bereits begonnen haben. Wenn Sie beispielsweise zwischenzeitlich Ihre Nachbarn einladen, kann das für mehr Verständnis sorgen. „Vielleicht haben Sie ähnliche Sanierungspläne wie Ihre Nachbarn. Scheuen Sie sich nicht, sie zu fragen, wie sie damit umgegangen sind.

Amsterdam
Die Probleme gibt es überall in den Niederlanden, sagt Hans André de la Porte vom Verein Eigen Huis. Natürlich auch in Amsterdam und insbesondere im Stadtteil Zuid, sagt er. Es gibt ohnehin weniger Kontakte zwischen Nachbarn.
„In Amsterdam Süd werden viele Häuser mit Kellern gebaut, aus denen neue Stockwerke werden. „Das ist ein großer Umbau, dann kochen die Emotionen hoch“, sagt er.
Investor
Wenn der Bauherr der Sanierung ein Investor ist, wird es völlig kompliziert. „Die Leute sehen nur Arbeiter und nie den Besitzer. Dieser Eigentümer sollte einen Rundgang durch die Nachbarn machen. In der Praxis sieht es oft ganz anders aus. Oftmals versteht man die Bauherren nicht einmal.